Die Handlung ist so einfach wie das Leben des Protagonisten. Die Lebensgeschichte von Andreas Egger, dem einsamen und einfachen Mann, der hinkte, seit er acht war. Schuld daran war der Bauer vom Kranzstockerhof, der ihn so stark verprügelte, bis sein Oberschenkelknochen brach. Als vierjähriger Bub wurde er von den Bauersleuten aufgenommen, woher er kam, wusste niemand, auch Andreas Egger selber hatte keine genaue Erinnerung daran.
Leben und Sterben, das Wetter, die Liebe, der Krieg, Rauheit und körperlicher Züchtigung prägen Eggers Leben, das die Handlung in einzelnen, prägnanten Szenen schildert. Die erste Begegnung mit seiner großen Liebe in den 1930 er Jahren. Der Bau der Seilbahn. Der Krieg, in den er schließlich doch ziehen muss. Die Lawine. Im Lauf des Buchs verändert sich die Welt da draußen, die Moderne streckt ihre Fühler bis in das kleine Bergdorf. Es beginnt mit einer Seilbahn, mit Elektrizität und damit auch nachts Licht in den Stuben. Die Moderne bringt aber nicht nur, vor allem nimmt sie Andreas Egger vieles. Er erträgt es, schicksalsergeben.
„Ein ganzes Leben“ würdigt das einfache Leben. Es erzählt von einer Zeit, in der der Lebenslauf mit der Geburt festgeschrieben stand. Und niemand daran glaubte, auch mit der größten Anstrengung etwas an seinem Schicksal ändern zu können.