Wovon Schwalben träumen

Frei wie Freda
Daniela Meisel zieht Parallelen zwischen Frauenleben einst und jetzt

Die Autorin kann nicht verhehlen, dass sie die Natur liebt. Aber darin hat sie in MadameWien ja eine Verbündete. Ausufernde Beschreibungen schöner Flecken und eine sehr treffende des in die Jahre gekommenen Biozentrums der Universität Wien gehören dazu.

„Wovon Schwalben träumen“ ist im Picus Verlag erschienen und bereits das fünfte Buch der Biologin und freischaffenden Autorin. Darin koppelt sie zwei Frauenleben aneinander.

Die Jugend der Oma Freda und die Midlife Crisis der Enkelin Marie, die nicht weiß, ob sie den Professor Fritz ehelichen soll.

Marie stöbert in der Wohnung der verstorbenen Oma und will sich an ihr ein Vorbild nehmen. Denn nur vermeintlich ist die ungebundene Wissenschaftlerin in der Stadt und in der Jetztzeit freier, als die Jugendliche in den 1930er-Jahren, die als lediges Kind einer modebewussten Wirtshaustochter auf dem Land aufwächst.

Deren Vater lieber einen Sohn gehabt hätte und sich nur zu ihr bekennt, wenn es ihm passt. Wild ist der „Bankert“, selbstbewusst und bei sich. Vor der Drohkulisse des Nationalsozialismus findet sie im Außenseiter Benjamin einen Gleichgesinnten. Aber dann vergisst Paul sein Buch im Wirtshaus. Es wird weniger kitschig, als es hier anklingt. Mehr sei nicht verraten. Lesenswert!


Wovon Schwalben träumen
von Daniela Meisel

Picus Verlag
240 Seiten
EUR 22,00

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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