Fang mit der Frau im Spiegel an

In ihrem Buch „Female Working“ zitiert die Autorin zum Schluss Linda Rachel Sabiers aus der Publikation „Zukunft Frau“. Diese schreibt: „Seit jeher mussten Frauen auf Methoden ihrer männlichen Konkurrenten zurückgreifen, um Macht zu erlangen und halten zu können. (…)

Dabei sieht eine starke weibliche Zukunft keine Kopie ihrer männlich dominierten Vergangenheit oder Gegenwart vor. (…) Wir haben lange genug gelächelt und um Erlaubnis gefragt.

Heute und morgen leiten, entwickeln und forschen wir.“ In ihrem neuen Werk bei Kremayr & Scheriau hat die Schriftstellerin und Journalistin Veronika Fischer ihre Gedanken zu zehn weiblichen Qualitäten für die Arbeitswelt niedergeschrieben (z.B. Cycle, Care, Healing, Fashion oder Solidarity). Was macht sie aus, wie werden sie produktiv nutzbar, wie kann man sie in sich fördern und entwickeln und was könnte ein erster Schritt sein.

Nicht jedes Kapitel und jeder Gedanke wird bei jeder und jedem auf Zustimmung stoßen. Es ist sogar recht wahrscheinlich, dass jede an einer anderen Stelle rotiert und rebelliert. Immer wieder wabert etwas „First world-Aura“ durch. Noch öfter liest man etwas, was man so nicht gewusst hat. Auch Tipps zur vertieften Beschäftigung sind enthalten. Besserwisserisch oder von oben herab ist der Tonfall aber nicht. Es geht eben auch um kleine erste Schritte, die eine Revolution einleiten.

Das kann eine Putz- oder Kleidertauschparty sein, Geburtstagswünsche und ein Lächeln im Alltag, sich gegenseitig die Kinder tageweise abnehmen, nicht schlecht hinter dem Rücken anderer Frauen reden oder vergiftete Komplimente machen. „Wie wir weibliche Qualitäten als Ressourcen nutzen“ ist in seiner Gesamtheit ein schönes Plädoyer mit vielen Dingen, die wir in den Alltag mitnehmen wollen.

Female Working
Wie wir weibliche Qualitäten als Ressourcen nutzen
von Veronika Fischer
Kremayr & Scheriau
240 Seiten
25,95 Euro

Beitragsbild: © Jette Marie Schnell