Mäda Mäzenin & Kinderfreundin Mäda

Die aktuelle Doppelbiografie von zwei Mal Eugenia Primavesi, Mutter und Tochter, beide mit Spitznamen Mäda genannt, stellt echte historische Role Models in den Fokus.

Die eine war gefeierte Jungschauspielerin, wohltätige Aktivistin und bedeutende Mäzenin von Künstlern des Jugendstil und der Wiener Werkstätten wie Arthur Hanak, Josef Hoffmann oder Gustav Klimt.

Eines der vier Kinder von Eugenia Primavesi, Mäda junior, trug einem waschechten Kaiser ein Gedicht vor, war Kunsterzieherin, freiwillige Krankenschwester und Mitgründerin der SOS Kinderdorf-Idee.

Das Cover von „Mäda & Mäda“ von Margret Greiner lockt mit zwei Klimt-Gemälden in Spielkarten-Anordnung. Das eine zeigt die Tochter mit neun, das andere die Mutter mit 50. Aber es wäre eben viel zu kurz gegriffen, die beiden Frauen auf das Modellsitzen für den Malerfürst zu reduzieren.

Greiner beschreibt lebhaft den Aufstieg und Fall der Familie Primavesi, wohnhaft während der Monarchie in Mähren (im heutigen Olomouc und Břeclav) und in Wien während der Weltwirtschaftskrise. Sie zeichnet ein lesenwertes Sittenbild des gehobenen Bürgertums mit starker wohltätiger und kunstaffiner Ader.

Starke Frauen unter den Fördererinnen und den Kunsthandwerkerinnen hatten damals nicht zuwenig Feinde aber einen starken Gestaltungswillen.


Mäda & Mäda
von Margret Greiner
Kremayr & Scheriau
304 Seiten
26 Euro

Beitragsbild: © Thomas Dashuber


 

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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