Sterben zwischen steifer Brise und menschlicher Flaute

Rotraut Schöberl hat es schon wieder getan: Nach den Gartenmorden erscheinen im Residenz Verlag nun die „Meer Morde“, also kriminelle Geschichten im und am Wasser.

Auch wenn die versammelten Kurzgeschichten bekannter Autorinnen und Autoren notgedrungen ein fatales Element umkreisen, weicht das Lächeln bei der Lektüre kaum je aus dem Gesicht.

Schadenfreude und Rache sind schließlich zwei zutiefst menschliche Gefühle, die in Gesellschaft besser unterdrückt werden.

Nicht so mit diesem Buch in der Hand auf einer Bank in der Sonne, auf einer Bahnreise oder im Wartezimmer. Das Meer der Wiener findet hier ebenso Platz wie das Meer um Griechenland, Kroatien oder England.

Erzählt wird in historischen und aktuellen Kontexten sowie aus vielen Blickwinkeln: der Perspektive einer Ratte in Venedig, des Kommissars aus Paris, der fremd unter Bretonen und ihren Gewohnheiten ist, oder der Ehefrau, die den Alten endlich loswerden will.

Gemordet wird mit Gift, mit Galle und Waffe. Einer haut drauf und einer macht einen grausigen Fund, einer ermittelt und einer soll Verbrechen verhindern.
Schön gestaltet und in kleinen Happen zu genießen. Bevor man selbst Fischfutter wird.


Meer Morde. Kriminelle Geschichten im und am Wasser.
herausgegeben von Rotraut Schöberl
Residenz Verlag
287 Seiten
25 Euro

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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