Eliza hat Schlafstörungen, schreibt schon länger an einem Antrag für ein Forschungsprojekt und datet die falschen Männer.
Die Halbwaise benimmt sich „wie eine Flechte auf einer Statue“ und sucht einen Anker. Eliza arbeitet ironischerweise als Bibliothekarin am Institut für Schlaflosigkeit in Stavanger.
Ihre ersten Lebensjahre hat sie auf einem Frachtschiff verbracht. Die Handlung spielt in einer nicht allzu fernen norwegischen Zukunft, in der man die Menschen, die nicht genug schlafen, einkassiert und in Schlummerkliniken verfrachtet.
Doch die Autorin lässt sich nicht dazu hinreißen, eine larmoyante Heartbreak Kitsch-Story abzuliefern. Ananda Serné hat für die Protagonistin in ihrem Debut immer wieder knochentrockene Sätze und Beobachtungen auf Lager, die einen laut auflachen lassen. Nebenbei erfährt die Leserin viel über gesunden Schlaf, die Schlafforschung und Empfehlungen bei Schlaflosigkeit. Wir drücken Eliza alle Daumen, dass sie sich bald noch besser einwurzelt, als die Pflanzen in ihrem Nachtgarten.
Nachtblüher
von Ananda Serné
Weissbooks
218 Seiten
25,50 Euro
Beitragsfoto: © Irwan Droog
Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.