Starke Menschen, Gefühle und Drinks im hohen Norden

Von Vancouver nach Forty Mile im Yukon Valley fährt Sarah eine Woche mit dem Auto.

Die junge Silberschmiedin muss nachdenken und erhofft sich von ihrem Besuch die nötige Ruhe für eine richtungsweisende Entscheidung.

Neben der Entscheidung trifft sie weitere Menschen, die ihrem Leben eine neue Wendung geben. Mary, die den lokalen Kiosk betreibt und auch das lokale Postfach. Mary wird spontan Sarahs Quartiergeberin und vertraute Gesprächspartnerin.

Mary wird spontan Sarahs Quartiergeberin und vertraute Gesprächspartnerin. Bald stellt sich heraus, dass sie vor ihrem Rückzug in die Goldgräberstadt eine bekannte Malerin war. Die beiden Frauen haben also eine starke künstlerische Ader gemeinsam, aber auch das Ausleben einer Liebesgeschichte mit zwei Männern, die befreundet sind.

Mary mit Rick und dem Trapper Walker. Sarah mit Adam und Jacob. Auf dem Weg zwischen 1976 und 1984 erzählt die Autorin Sien Volders (Jahrgang 1983) in ihrem Debutroman nebenbei auch über die Eigenheiten der Landschaft, der First Nation, der lokalen Musik, der Geschichte, der Beziehungen und des alltäglichen Lebens am Polarkreis.

Man folgt ihr dabei gerne und freut sich, dass der Zeugungs-Bann in dem Ort letztlich gebrochen werden kann. Besonders schön ist Marys Trick für die Wahrung des Postgeheimnisses und ihres Seelenfriedens: Wenn jemand die Post vorgelesen haben möchte, weil es zu lange dauert bis zum nächsten persönlichen Besuch im Ort, engagiert sie den terrischen, alten Nachbarn. Der liest laut vor, vergisst den Inhalt aber sofort wieder. Ein Lesevergnügen!


Norden
von Sien Volders
Residenz Verlag
281 Seiten
24 Euro


Beitragsbild: Thanks to © Kevin Chen/Unsplash

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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