Was der Fjord vergräbt und zutage fördert

Elin kehrt mit 30 in das norwegische Dorf ihrer Kindheit zurück, um ihr Elternhaus zu räumen und zu verkaufen.

Dort  trifft sie auf Ola, ihre Jugendliebe. Und viele andere Menschen, die sie schon lange kennt.

Ab hier wird es aber weitaus komplexer, spannender und menschlicher, als in jedem Rosamunde Pilcher Film. Die Landschaft ist mehr als Kulisse, das ungewöhnliche Haus hat es in sich und die Liebe ist schwierig. Einst verschluckte der Fjord Elins halbe Familie. Zwei Drittel ihres Lebens hat sie darauf verwendet, mit ihrer Mutter, der sie sich nicht ähnlich fühlt, weiterzumachen.

Und während Elin sich von Zeug trennt und ihre Kindheit einmal mehr hinter sich lässt, deckt sie auch einen Teil der Familiengeschichte auf, der ihr völlig verborgen geblieben ist. Ein Mantel, ein Kalender und ein paar Dias lassen alles in einem neuen Licht erscheinen. Der Roman ist wie die Liebe, die Karriere, das Muttersein und die Familiengeschichte halt oft sind: schlimm und schön – insgesamt einfach nicht platt. Ein großes Lesevergnügen!


Das Haus über dem Fjord
von Kristin Valla, übersetzt von Gabriele Haefs
mare Verlag
320 Seiten
24,70 Euro


Beitragsbild: © Birgit Solhaug

© Seth Cane/Unsplash

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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