Von Silberglanz zu Staub

Wer Geschwister hat, wird sich in dem Buch gleich zurechtfinden. Der Kampf um die Gunst und die Aufmerksamkeit der Eltern.

Das Nacheifern und Abgrenzen, das Anhimmeln und Abgeschasselt werden, je nach Position in der Reihenfolge.

Eine Einheit bilden oder ausgeschlossen sein.

 

Als „Schwester von“ oder „Bruder von“ bekannt sein. Der Neid auf das, was man an Talenten und optischen Vorteilen nicht abbekommen hat, obwohl doch das erbliche Ausgangsmaterial gleich war.

In die Fußstapfen der Eltern zu treten, oder eben gerade nicht. Vielleicht kennt die eine oder der andere auch das Gefühl, nicht gewollt gewesen zu sein oder mit dem falschen Geschlecht geboren worden zu sein, um Erwartungen zu erfüllen.

Im Zentrum von Caro Reichls erstem Roman „Was glänzt, verschwindet mit uns“ stehen drei Schwestern: Katrin, Ida und Nola, die jüngste, aus deren Perspektive erzählt wird. Sie alle sind erwachsen. Haben einen Weg gemacht und Lebensentscheidungen getroffen. Sie haben keine Eltern mehr, aber einander.

Es geht um Krankheit, Verlust, Tod und das Festhalten am Vertrauten, obwohl gerade alles auseinanderfällt. Eine Jugendliebe taucht auf und die Beziehung zum Kater ist strapaziös. Ein sehr dichtes Debüt? Ob die mittlere Schwester wohl wirklich sehen kann, wenn jemand bald stirbt?


Was glänzt, verschwindet mit uns
von Caro Reichl
Leykam Verlag
240 Seiten
25,50 Euro


Beitragsbild: © Minitta Kandlbauer

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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