Zuhause – das ist für die einen ein Leidens- und für die anderen ein Wohlfühlort. Jedenfalls ist es ein großes Wort – wie der Titel des neuen Buches aus dem Mare Verlag passend festhält.
In den Roman über Familienbande und Klassenunterschiede mit Bonustochter, Ersatzbruder und Beziehungsquerelen zieht Autorin Nina Polak (aus dem Niederländischen übersetzt von Stefanie Ochel) die Leser:innen recht rasant hinein.
Mitten in das Leben von Nieke Nauta, genannt Skip, die gemeinsam mit Kapitän Lood Luxusyachten überstellt und sich von emotionalen Bedürfnissen und Sehnsüchten recht erfolgreich abschottet. Vor sieben Jahren ist sie nach dem Tod ihrer Mutter aus Amsterdam abgehauen. Da trifft sie vor Anker im Hafen von Cannes überraschend ihre ehemalige „Pflegefamilie“ wieder.
Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass die Pflegebeziehung durchaus in beide Richtungen rankt. Sie lässt sich auf einen weiteren Versuch in ihrem alten und doch verwandelten Leben ein. Zwischen Abhängigkeit und Zugehörigkeit, Sorglosigkeit und Verantwortungsgefühl eingespannt, trifft sie für sich Entscheidungen. Große Sogwirkung!
Zuhause ist ein großes Wort
von Nina Polak
Mare Verlag
272 Seiten
23,70 Euro
Beitragsbild: © Sacha de Boer
Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.