CARAVAGGIO und BERNINI

Michelangelo Merisi da Caravaggio: David mit dem Haupt Goliaths © KHM

Die Entdeckung der großen Gefühle


Auch die kommende Schau wird nach den erfolgreich abgefeierten Ausstellungen mit den Superstars Velázquez, Rubens und Brueghel ein Blockbuster: ein überwältigendes visuelles Barockspektakel eröffnet am 15. Oktober im Kunsthistorischen Museum Wien. Im Zentrum stehen dabei die bahnbrechenden Werke des Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571‒1610) und des Bildhauers Gian Lorenzo Bernini (1598‒1680). Erstmals sind die beiden weltberühmten Protagonisten, die jeweils auf ihre Art stilbildend für die europäische Kunst des 17. Jahrhunderts werden sollten, gemeinsam in einer Ausstellung vereint. Was sie verbindet, ist eine neue Aufmerksamkeit für die wirklichkeitsnahe Naturdarstellung und für das Pathos großer Gefühle. Die Entdeckung der menschlichen Regungen als theatralisches Anliegen des Barocks ist dann auch das zentrale Thema der Ausstellung, die – von Caravaggio bis Bernini – rund siebzig Meisterwerke römischer Malerei und Skulptur in einen Dialog setzt.

Die Ausstellung spürt dem Phänomen des aufblühenden Barockzeitalters nach und stellt die revolutionäre Kunst im Rom dieser Zeit vor. Der Maler Caravaggio und der Bildhauer Bernini waren dabei die führenden Künstler ihrer Zeit, die mit ihrer neuartigen Ausdrucksweise ebenso wie mit ihrem unkonventionellen Lebensstil in Rom für Furore sorgten.

Ganz direkt können BetrachterInnen den zentralen Impulsen Caravaggios und Berninis begegnen, die begleitet werden von einem Kaleidoskop an Meisterwerken: von Malern wie Artemisia Gentileschi, Annibale Carracci, Nicolas Poussin, Mattia Preti, Guido Reni oder Pietro da Cortona und von Bildhauern wie Francesco Mochi, Giuliano Finelli, Alessandro Algardi oder François Du Quesnoy.

Caravaggio. Narziss, © Gallerie Nazionali d´Arte Antica/Enrico Fontolan

Zu den Highlights der Ausstellung zählen neben den hauseigenen Gemälden weitere Schlüsselwerke Caravaggios wie der Narziss, der Knabe, von einer Eidechse gebissen, der berühmte Johannes der Täufer und das Porträt des Malteser Ritters Antonio Martelli.

Aus dem OEuvre Bernini werden die überwältigende Büste der Medusa, ein Modell des Elefanten mit Obelisk, eine Büste des Kardinal Richelieu, eine Statue des heiligen Sebastian und ein Modell für die Skulptur der Verzückung der heiligen Theresa von Ávila in Wien zu sehen sein.

Die Leihgaben stammen u. a. aus dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Louvre in Paris, den Uffizien in Florenz, dem Victoria and Albert Museum in London, der National Gallery in London, der Eremitage in Sankt Petersburg, dem Art Institute in Chicago, der Sammlung Thyssen-Bornemisza in Madrid, den Staatlichen Museen zu Berlin, dem Getty Museum in Los Angeles, der Pinacoteca Vaticana im Vatikan und auch von privaten Leihgebern.

Bernini. Medusa, © Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali/Andrea Jemolo

Kuratiert wurde die Ausstellung von Gudrun Swoboda, Kuratorin für Südeuropäische Barockmalerei am KHM, sowie Stefan Weppelmann, Direktor der Gemäldegalerie im Haus.

Für den Besuch der Sonderausstellung die Buchung eines fixen Timeslots (Zeitfenster) erforderlich. Der Einlass in die
Sonderausstellung ist nur während des gebuchten Timeslots möglich. Auf der Caravaggio & Bernini-Website sind alle Informationen und Fragen zur Ausstellung abrufbar.


Öffnungszeiten:

von 15.10.2019 bis 19.1.2020 ist die Sonderausstellung
Mo, Di, Mi und Fr 9–18 Uhr sowie Do, Sa, So 9–21 Uhr geöffnet.

www.khm.at

Caravaggio: Hl. Johannes der Täufer, ©Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali/Andrea Jemolo

Nini schreibt, fotografiert und bloggt digital.
Mag aber auch analog noch immer.

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