Fundierte Analyse unsozialer Medien

Fritz Jergitsch, Herausgeber, Gründer und Geschäftsführer der Online-Zeitung dietagespresse.at

Um kluge Satire zu machen, muss man klug sein. Das mit der Satire hat Fritz Jergitsch (Jahrgang 1991) mit dem kometenhaften Erfolg von Die Tagespresse  seit 2013 hinlänglich bewiesen. Nun beweist er, dass er auch Sachbuch kann.

Klar formuliert und klug strukturiert legt er mit „Die Geister, die ich rief“ dar, worin die Gefahr der sogenannten Sozialen Medien liegt.

Die Geschichten der Gründer von Twitter, Facebook, Telegram und Co. und die Entwicklung ihrer Dienste bzw. der Begleiterscheinungen rollt er sorgfältig auf – und rollt seine Beobachtungen dann auch in Resümmes am Kapitelende sorgfältig wieder ein. Wenn sich einer Sorgen macht, der selbst von Social Media profitiert hat, bekommt das noch mehr Gewicht.

Was ist das Geschäftsmodell der Social Media und wie beeinflusst es die Gesellschaft? Auch wer das mit Cambridge Analytica nicht mitbekommen hat, Twitter nicht benutzt und Facebook meidet, wird am Ende die Zusammenhänge verstehen. Denn während noch diskutiert wird, ob Facebook, bald Meta, wie ein Medienunternehmen behandelt werden oder ob an Verlage für Inhalte zahlen soll, beeinflusst die Optimierung auf Verweildauer die Weltgeschichte. Und die Perspektive, dass sich Facebook zu Metaverse weiterentwickeln will, wird noch ein wenig schauriger.


Die Geister, die ich teilte. Wie soziale Medien unsere Freiheit bedrohen.
von Fritz Jergitsch
Residenz Verlag 2021
223 Seiten
22 Euro

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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