Im Schatten der Macht

Die Erde 2024. Die Sonne brennt unbarmherzig. Nach Atomschlag und Atomvergeltungsschlägen kamen die Verdichtungskriege, um die wenige noch bewohnbare Erdoberfläche. Autos fahren autonom. Trinkwasser ist rationiert. Die Menschen leben in Kuppelstädten.

Landwirtschaft findet in hochspezialisierten Kulturen ohne den Einsatz von Pestiziden statt. Es gibt coole Rauschdrogen.

Warum soll man sich dieses Stück Science Fiction zu Gemüte führen? Das klingt doch trist.

Erwähnenswert vielleicht noch, dass es auf dieser Welt keine Männer mehr gibt. Sie haben sich als ungeeignet erwiesen, das Leben zu sichern.

Die Androtoken sind einer Seuche zum Opfer gefallen, sodass ausgewählte Trägerinnen mit dem Material aus den reichlich angelegten Samenbanken der Vergangenheit befruchtet werden. Seit Jahren regiert Ruth und ihr Rat aus ausgewählten Frauen über die 283.000 Menschen, die ihre Existenz den unwirtlichen Bedingungen abtrotzen. Aber nun soll sie abgelöst werden.

Ihre Nachfolgerin Ania setzt sich dafür ein, die Männer wiederzubeleben. Lilly Gollackner entwirft mit „Die Schattenmacherin“ einen durchdachten, futuristisch- feministischen Roman in der Art von „Die Gabe“ oder „Vox“. Spannend bis zuletzt – mit Intrige vom Feinsten.


Die Schattenmacherin
von Lilly Gollackner
Kremayr & Scheriau
192 Seiten
24,95 Euro


Beitragsbild: © Martina Lang

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert