Vom wilden Affen gebissen

Temporeich und intensiv beschreibt der Residenz Verlag das Romandebut von Káska Bryla. Und MadameWien schließt sich für die Kürzestversion einer Rezension hier an.

Das zweite Fazit: Das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile. Eine schiere Aufzählung der Charaktere und Geschehnisse, die in der Geschichte „Roter Affe“ verwoben werden, lässt das Unterfangen zunächst als abstrus erscheinen.

Wenn man die Story aber liest, fügt sich mühelos zusammen, was beim Absetzen und Nachdenken bräche. Da wären ein mehrfacher Mörder, eine Gefängnispsychologin und eine jüdische Hackerin, eine depressive Geliebte, ein traumatisierter bester Freund und ein afghanischer Flüchtling in einem Mietauto zwischen Berlin, Wien und Warschau auf einer Schnitzeljagd mit Ablaufdatum durch die gemeinsame verwickelte Vergangenheit und Gegenwart.

Auf einer Reise durch das Land der Psyche, die großen Themen Schuld und Sühne, Bewältigung, Muster, Freundschaft, Liebe und erlaubte Mittel zum Zweck. Ein Road Trip, der Staunen macht.


Roter Affe
von Káska Bryla
240 Seiten
Residenz Verlag 2020
22 Euro

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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