Eva hat es satt

Eva wird wegen der Apfelstory aus dem Paradies vertrieben und landet ausgerechnet in Wien Meidling.

In der städtischen Bücherei trifft sie auf Magdalena, auch so eine alttestamentliche Frau mit fragwürdigem Ruf – aus männlicher Sicht, versteht sich.

Die beiden hauen sich auf ein Packel. Adam schätzt die Emanzipation seiner Frau ganz und gar nicht. Sie wurde aus seiner Rippe gefertigt und auch wenn sie quasi keine Auswahl hatte, ist er doch bitte die beste Wahl.

Gott spricht weiterhin mit. Die Schlange und diverse Scheiterhaufen sind mit von der Partie. Beim Lesen von „Malus“ könnte sich ein unbändiger Appetit auf Äpfel einstellen. Gut, wenn man dann etwas Obst bei der Hand hat. Bald merkt Eva, dass sie schwanger ist. Unterstützung findet sie bei anderen Frauen und in der Literatur.

Simone Hirth wagt ein gelungenes literarisches Gedankenexperiment und verfolgt neben der Emanzipation von Eva auch die Eskalation von Adam. In Österreich wissen wir leider nur zu gut, wozu gekränkte Männlichkeit fähig ist.


Malus
von Simone Hirth
Kremayr & Scheriau
176 Seiten
24,95 Euro


Beitragsbild: A. Königsecker

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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