Der ganz normale Wahnsinn

Lars leistet seinen Zivildienst in den Werkstätten der Psychiatrischen Klinik „Brockwinkel“ ab.

Zunächst sieht es so aus, als ob seine beiden Chefs, die ihren Kaffee gerne ganz unterschiedlich trinken – der eine ganz dünn, der andere ganz stark – seine größten Probleme sind.

Doch es entpuppt sich, dass Lars dringend eine Auszeit brauchte: von seiner traurigen, trinkenden Mutter und einem peinlichen Video, mit dem er zum Gespött in der ganzen Schule wurde.

Nichts ist so schwierig wie sein echtes Leben. Dagegen sind die Manöver zwischen Menschen, die aufs falsche Stichwort hin austicken, dem Wohnheim mit Zivis, überbordendem Küchendienst und Spezialaufträgen wie der wöchentlichen Autowäsche, ein Klacks. Doch dann trifft er auf die Insassin Hanna, die es in sich hat und sein Leben noch einmal auf ganz andere Art durcheinander wirbelt.

Martin Lechner findet im Roman Der Irrweg den Humor in der Tragik, er bleibt nah an Lars und seiner Lebenswelt, den Wünschen und der Wirklichkeit, dem Sieg und der Niederlage. Er beschreibt wie der Heranwachsende langsam versucht, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Denn der Zivildienst, der eigentlich sein Leo sein sollte, läuft langsam ab.


Der Irrweg
von Martin Lechner

Residenz Verlag
272 Seiten
24 Euro


Beitragsbild: © Heike Steinweg

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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