Landwirtschaft ausleuchten

„Landverstand“ nennt Timo Küntzle, selbst auf einem Bauernhof aufgewachsener Journalist, sein Buch über Landwirtschaft, wie sie in aller Munde ist.

Die Landwirtschaft ist wegen ihrer Auswirkungen auf Megathemen wie Nahrungsmittelproduktion, Artenschutz, Landschaftsschutz, Überdüngung, Treibhausgase und Energiegewinnung im Gespräch.

Schwarz-Weiß-Denken hilft generell selten weiter. Es wird uns auch angesichts von zehn Milliarden Weltbevölkerung nicht weiterbringen. Eine Agrarwende in Richtung Vergangenheit scheint auch in Hinblick auf den Klimawandel nicht zielführend.

Welche Methoden und Ansätze aber sind vielversprechend? Was wird zu Unrecht verteufelt? Was sollten wir bedenken, wenn wir Ursachen für den Klimawandel in der Landwirtschaft namhaft machen?

Küntzle zitiert kenntnisreich Studien über moderne und bewährte Methoden, deckt auf, wo wir noch nicht genug wissen und wann Pauschalurteile fehl am Platz sind. Genfrei gibt es nicht und nicht alle Saatgutproduzenten sind böse Giganten.

Palmöl, Fleischkonsum, Reinkultur, Gentechnik, Kunstdünger, Kraftfutter – es wird nicht einfach. Das Buch beginnt mit dem Beispiel des eigenen Radieschenbeets und das ist ein wirklich kluger Schachzug. Lesenswert, verständlich, zum Nachdenken.

 

Landverstand.
Was wir über unser Essen wirklich wissen sollten
von Timo Küntzle

Kremayr & Scheriau
336 Seiten
24 Euro

 

Beitragsbild: © Manfres Weis

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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