Gefühlige und g’feanzte Geschichten

Wussten Sie, dass Anton Čechov, Schöpfer gern gespielter Stücke wie „Onkel Wanja“ oder „Der Kirschgarten“, eigentlich Medizin studiert hat, aber nur kurz als Arzt praktizierte?

Er schrieb sehr erfolgreich und starb mit 44 an Schwindsucht. Sichtlich beobachtete er seine Mitmenschen in der kurzen Lebenszeit sehr genau, denn wie sonst hätte er so wunderbar menschliche Erzählungen schreiben können.

Für den Band „Frühlingsgefühle“, den man das ganze Jahr über lesen kann und soll, hat Peter Urban Kurzgeschichten aus dem Russischen übersetzt. Diese sind beileibe nicht kitschig oder nach simplem Strickmuster gefertigt. Einige sind ganz schön g’feanzt*, enden unerwartet, nehmen mehrere Volten.

Obwohl Čechovs Zeit nicht zwingend die der selbstbestimmten Frauen war, geben einige der Damen ganz schön Gas. Vladimir Nabokov sagte über den Autor: »Es wären seine Werke, die ich auf eine Reise zu einem anderen Planeten mitnehmen würde.«

Das ist ein großes Kompliment, an das sich MadameWien in ihrer Weise anschließt: „Es wäre dieses Buch, das ich in den Park mitnehmen würde, um Sonnenstrahlen auf einer Bank zu genießen.“


Frühlingsgefühle. Geschichten von der Liebe
von Anton Čechov
Diogenes
268 Seiten
24,70 Euro

*g´feanzt

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert