Über Gefühle sprechen, Verbindlichkeit einfordern, nicht nur vögeln, Zusammengehörigkeit zeigen.
Wer noch nie in einer Begegnung oder Beziehung über eines dieser Themen gestolpert ist: Gratulation!
Tinder, Bumble & Co haben das moderne Beziehungsleben nur vermeintlich vereinfacht.
Ja, das Kennenlernen ist kuratiert und gestrafft, aber über Erwartungen zu sprechen und geschönte Angaben zu verifizieren, bleibt einem auch 2024 nicht erspart.
Abgesehen davon, dass Risiken einer ersten Begegnung mit Unbekannten von Frauen* sorgfältig abgepuffert werden müssen. Laura Melina Berling schwingt sich ausgehend vom eigenen Beziehungsscheitern und Liebeskummer hin zur Analyse tradierter Muster und ihren Forderungen an eine moderne Partnerschaft.
Im Idealfall tun natürlich beide Seiten das ihre, nicht (nur) care work, sondern auch emotional work. Kommunizieren, Erwartungen abklären, auf Bedürfnisse eingehen, nicht den alten Stereotypen aufsitzen – es geht auf jeden Fall besser. Ansagen wie „Liebe intersektionaler, machtkritischer und feministischer gestalten“ werden durch die offene Art der Autorin gangbar.
Modern Heartbreak – feministischer lieben
von Laura Melina Berling
Leykam Verlag
296 Seiten
18,95 Euro
Beitragsbild: © Lisa Schmelz
Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.