Hinter jeder Tür ein menschlicher Abgrund

Barbi Marković lebt mit „Minihorror“ ihr Talent zur Beschreibung der Absurdität im Alltag aus. Manchmal möchte man beim Lesen schallend lachen, dann bleibt einem das Lachen gleich wieder im Hals stecken.

Touchée! Mini, gebürtige Serbin, und Miki, gebürtiger Westösterreicher sind (zunächst) ein Paar. Sie versuchen beruflich zu reüssieren, ihre Träume zu verwirklichen, die Wohnung bewohnbar zu halten, bei den Schwiegereltern zu punkten. Ganz normale Dinge also.

Aber da sind diese Ebenen, die immer mitschwingen, denen wir uns kaum entziehen können: die Erziehung, die Ängste von Minderheiten und die Ängste der Mehrheitsgesellschaft, interkulturelle Missverständnisse, Brauchtum, Rollenerwartungen. Ob IKEA, Medienbetrieb, Partys, Tierliebe, Putzen, Kaffeemaschine – vor Minis und Mikis Alpträumen in Kurzgeschichtenform bleibt kein Schauplatz verschont.

Die Liste der 105 weiteren möglichen „Horrors“ macht Lust auf Band 2 – die Geschichten der zwei Gastautor:innen ebenfalls.


Minihorror
von Barbi Marković
Residenz Verlag
185 Seiten
24,95 Euro


Beitragsbild: © Apollonia Theresa Bitzan

Astrid ist Wienerin, Working Mum, Wählerin, wählerisch, mag Menschen, Worte und Wale.

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